Das Schützenhaus

Die Heimat des BSV Altkalkar

Lange schon wurde der Wunsch nach einem eigenen Schützenhaus mit angeschlossener Kleinkaliber-Schießbahn gehegt. Aber aus irgendwelchen Gründen, meist Grundstücksprobleme, wurde die Verwirklichung immer wieder verzögert. Im Jahre 1968 wurden die Pläne zum Bau endgültig akut. Doch der Instanzweg war damals schon sehr mühsam. So dauerte es volle drei Jahre, nach Einholung von mehreren Gutachten, bis kurz vor Weihnachten 1971 die lang ersehnte Baugenehmigung vorlag.

Nun stand dem Bau nichts mehr im Wege, wenn man von der bevorstehenden Arbeit, denn Eigenleistung und Eigeninitiative war gefragt, absieht. Aber die Aussicht, das monatliche Kleinkaliberschießen und andere Veranstaltungen in den eigenen Räumen durchführen zu können, verlieh den Schützen die erforderliche Kraft und Ausdauer, den lang ersehnten Wunsch nach einem eigenen Schützenhaus in die Tat umzusetzen.

Josef Rottmann, zu dieser Zeit Schießmeister des Vereins, avancierte zum Bauleiter und wurde von einer stattlichen Anzahl Schützen tatkräftig unterstützt. Auf der Wiese des Landwirts Theodor Claasen an der Viehstege, die er dem Schützenverein sehr günstig verpachtete, begann man im Februar 1972 mit den Bauarbeiten. Zwischenzeitlich war zur Finanzierung auch eine Sammelaktion bei den Mitgliedern angelaufen, die nach vorsichtigen Schätzungen des Vizevorsitzenden Karl-Heinz Krams wohl 2.400,- DM einbringen würden. Aber auch Sachspenden, wie zum Beispiel 1500 Kalksandsteine der in der Oberhausener Siedlung wohnenden Mitglieder oder 50 Sack Zement der Ex-Könige, waren sehr willkommen. Nicht vergessen darf man bei den vielen Spenden auch die kostenlose architektonische Planung durch das Vereinsmitglied Heinz Biesemann.

Im April 1971 fand die feierliche Grundsteinlegung durch den Vereinsvorsitzenden Theodor Franken statt. Der amtierende König Lothar Propst und acht ehemalige Könige des Vereins, sowie zahlreiche Gratulanten, unter ihnen Bürgermeister Theodor Kuypers, der Stadtbaumeister Hermann Bültjes und Peter Sakowski als Vorsitzender der Unteroffizierskameradschaft des Beginenbergs, wohnten der Feierlichkeit bei. Nach der Grundsteinlegung konnten sich die Teilnehmer mit Erbsensuppe und Bier stärken. Nun wurde an den Samstagen am Bau kräftig Hand angelegt, den zum Schützenfest am 18. Juni sollten der Rohbau und besonders die Toiletten zur Benutzung fertig sein. Im Jahr 1974 war es dann endlich soweit. Drei Böllerschüsse begrüßten Gäste und Mitglieder, die zur Übergabe des neuen Schießstandes der Altkalkarer Bürgerschützen an den Fuß des Kalkarbergs gekommen waren, ehe Karl-Heinz Krams als Vorsitzender die Gäste offiziell willkommen hieß. In der Ansprache streifte er kurz den Werdegang des Bauprojekts, das - so der Redner - nur durch die tatkräftige Mithilfe vieler Schützenbrüder und Spenden von Vereinsfreunden erfolgreich beendet werden konnte. Stellvertretend für alle Helfer, denen er Dank sagte, nannte er die Namen Heinz Biesemann, Hermann Bültjes und vor allem Schießmeister Josef Rottmann, der für seine besonderen Einsatz zum Ehrenmitglied ernannt wurde.

Im Februar 1985 gelang es dem Vereinsvorstand das bisher gepachtete Grundstück, auf dem das Schützenhaus erbaut wurde, zu kaufen. Damit wurde die Zukunft des Hauses, zum Beispiel nach Ablauf des Pachtvertrages, gesichert. In den Jahren seit der Fertigstellung wurde das Haus von den Vereinsmitgliedern rege frequentiert, und so blieb es nicht aus, dass auch Gebrauchsspuren zurück blieben und sich Verschleiß hier und da bemerkbar machten. Auch entsprach das Haus nicht mehr den Anforderungen der Energieeinsparung und der Unfallverhütung. Einem entsprechenden Vorschlag des Vorstands, umfassende Renovierungsarbeiten und einige Umbaumaßnahmen durchzuführen, stimmte die Mitgliederversammlung 1998 zu. Zur Finanzierung der Arbeiten, die auch jetzt wieder viele Helfer des Vereins in Eigenleistung und unter Leitung des Schießmeister Paul Gießen ausführten, wurden die Mitglieder zu einer einmaligen Spende aufgerufen. Nach drei Monaten unermüdlichen Einsatz konnte der Vorsitzende Gerd Fonck die vielen Helfer in ihrem im neuen Glanz stehenden Schützenhaus begrüßen und sich im Rahmen eines gemütlichen Abends bei ihnen bedanken. Den letzen Schritt für die Sicherung der Zukunft des Schützenhauses und somit auch die des Schützenvereins tat der Vorstand im Mai 2000. Es konnten noch weiter 550m2 Grundstücksfläche erworben werden. Für einen eventuellen Anbau eines Luftgewehrstandes wurden damit die Voraussetzungen geschaffen.

Bei Schützenumzug 2006 wurde dem ehemaligen Schießmeister und Baumeister Josef Rottmann noch ein weiteres Denkmal gesetzt. Die Viehstege wurde in Josef-Rottmann-Weg getauft. Unter großer Anteilnahme des Schützenvereins, des Tambourcorps Altkalkar und der Familie Rottmann enthüllte der Bürgermeister der Stadt Kalkar das neue Straßenschild.